Heintje lebt jetzt in Kenia! - Heintje lives in Kenya now!

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Während Ahmed Sprit holt :) / While Ahmed is getting us gas :)
Während Ahmed Sprit holt :) / While Ahmed is getting us gas :)

Es ist mal wieder Präsidentschaftswahl in Kenia, zum zweiten Mal in diesem Jahr und damit das  allererste Mal in afrikanischer Geschichte im selben Jahr. Und ich bin live dabei und mittendrin. Oder auch nicht. Denn auf Grund der bevorstehenden Unruhen wurde unser Büro während der Wahlen geschlossen und wir wurden angewiesen, von Zuhause aus zu arbeiten. Naja. Von Zuhause ist ja ein dehnbarer Begriff und da ich nur meinen Laptop und Internet für meine Arbeit brauche, hab ich mich kurzerhand entschlossen, mal wieder an die Küste zu fahren. Diesmal soll es ein Mädelstrip werden, denn Elizabeth, meine Mitbewohnerin in Nairobi, ihre Freundin Betty und meine Arbeitskollegin Laura kommen auch mit. 

Die ersten Tage verbringen wir in Nyali und genießen Lory’s Haus mal wieder ganz für uns. Außer im hauseigenen Pool und im fußläufig entfernten Ozean schwimmen und leckeres Essen zu uns zu nehmen (vielen Dank an Laura, die sich als großartige Köchin entpuppt hat), machen wir nicht viel. Einfach nur chillaxen im Girls-Modus. Da Elizabeth und Betty früher nach Nairobi zurückgehen müssen, beschließen Laura und ich, weiter nach Diani Beach zu ziehen und dort die restliche Woche in einer Unterkunft direkt am Strand zu verbringen. Um dort hinzukommen, müssen wir uns erst mal ein Tuk Tuk zur Fähre und danach ein Matatu nach Diani nehmen. Am letzten Abend in Nyali hatten wir Ahmed, einen supernetten Tuk Tuk Fahrer, kennen gelernt, mit dem wir dann bereits den Preis bis zur Fähre am nächsten Morgen verabredet haben. Am Umzugstag sitzen Laura und ich also auf gepackten Taschen und warten auf Ahmed’s Ankunft. Und warten. Und warten. Einige Telefonate später ist er nur noch zwei Minuten von uns entfernt. Aus den zwei Minuten werden zwanzig, bis er dann schließlich eintrifft. African Time eben. Nachdem Laura und ich es uns in Ahmed’s Tuk Tuk bequem gemacht haben und ca. die Hälfte der Strecke bis zur Fähre zurückgelegt haben, wird unser Vehikel plötzlich langsamer und kommt irgendwann zum Stehen. Ahmed versucht vergebens, es einige Male wieder zum Laufen zu bringen. Das wird nichts. Der Sprit ist leer. Und bis zur nächsten Tanke sind’s noch ca. 2 km. Naja, wir sind ja flexibel. So übernimmt Laura das Steuer, Ahmed und ich schieben das Tuk Tuk an. Als wir die Tankstelle erreichen, ist keine Tankstelle in dem Sinne in Sicht. Tankstelle bedeutet hier auch einfach mal, eine Stelle zum Sprit holen, sprich Sprit, der am Straßenrand in ehemaligen Wasserflaschen verkauft wird. So kommt Ahmed einige Minuten später mit einer Plastikflasche voll Benzin zurück und bringt unser Tuk Tuk wieder zum laufen. 

 

Nachdem wir ein paar sonnige Tage am weißen Sandstrand von Diani gefaulenzt haben, kommt Laura’s Mann Francis ebenfalls an die Küste. Da unsere Unterkunft jedoch ausgebucht ist, entschließe ich mich, den beiden unser Zimmer zu überlassen und in eine andere Unterkunft entlang des langen Diani Beaches zu ziehen. So lande ich bei Esther, die ein paar Zimmer in ihrem Haus drei Minuten Fußweg vom Strand entfernt vermietet. Abends sitze ich mit Esther und ihrem Langzeitmieter und guten Freund Vincent in der lauen Brise auf der Terrasse als Esther vorschlägt, Dart zu spielen. Die beiden sind ein paar sehr angenehme Zeitgenossen und wir verstehen uns auf Anhieb super. Esther hat vor ein paar Jahren für einige Zeit am Bodensee in Deutschland gelebt und spricht daher auch deutsch. So quatschen wir ein Mischmasch aus deutsch und englisch miteinander, während sie Musik im Hintergrund spielt. Mit einem Mal tönt es „Mamaaaaa, du sollst doch nicht um deinen Jungen weinen…“* aus Esther’s Playlist - und Esther? Esther singt inbrünstig aus vollem Leibe lautstark vollkommen textsicher mit. Heintje feiert seinen zweiten Frühling. Hier in der Sonne Afrikas, am Strand von Diani Beach in Kenia. 

 

*seht unten den Youtube Link zum Song, falls ihr Heintje nicht mehr kennt :D

ENGLISH VERSION 

 

Heintje lives in Kenya now!

 

It's the presidential election time in Kenya again, for the second time this year, and for the very first time in African history within the same year. And I'm here and right in the happening. Or maybe not. Due to the impending riots, our office is closed during elections and we are told to work from home. Well. From home is an elastic concept and since I only need my laptop and the internet for my work, I decided without further ado to go to the coast once again. This time it's supposed to be a girl's trip because Elizabeth, my housemate in Nairobi, her friend Betty and my workmate Laura are also coming along.

We spend the first few days Lory's house in Nyali, enjoying the whole house completely for us. Apart from swimming in the pool and in the ocean which is only a walking distance away as well as eating delicious food (special thanks to Laura who turns out to be an amazing chef), we do not do much. Simply chillaxing in girls-mode. Since Elizabeth and Betty have to go back to Nairobi earlier, Laura and I decide to move further to Diani Beach to spend the rest of the week in an accomodation right on the beach. To get there, we first have to take a tuk tuk to the ferry and then a matatu to Diani. In our last night in Nyali, we met Ahmed, a super nice tuk tuk driver, with whom we already arranged the price to the ferry for the next morning. On the day of our actual move to Diani, Laura and I sit on our packed bags and wait for Ahmed's arrival. And wait. And wait. Some phone calls later, he is only two minutes away from us. Those two minutes turn into twenty before he finally arrives. Well, that’s African time. After Laura and I made ourselves comfortable in Ahmed's tuk tuk and we covered about half of the distance to the ferry, our vehicle suddenly slows down and eventually comes to stop. Ahmed tries in vain to get it running again a few times. This is not going to work. The fuel is empty. And there are still about 2 km to the next gas station. Well, we are flexible. So Laura takes over the handlebar, Ahmed and I push the tuk tuk. When we reach the gas station, there is no gas station in sight in the proper sense. Gas station here means also sometimes to reach a place where fuel is sold on the street, this can be at the roadside in former water bottles. Thus, Ahmed returns a few minutes later holding a plastic bottle full of gasoline in his hands and makes our tuk tuk run again.

After having lazed a few sunny days on the white sandy beach of Diani, Laura's husband Francis joins us at the coast. However, since our accommodation is fully booked from that day, I decide to leave our room to the couple and move to another hostel along the wide Diani Beach. So I end up  at Esther’s who rents out a few rooms in her house a three minutes walk from the beach. In the evening I sit with Esther and her long-term tenant and good friend Vincent in the balmy breeze on the terrace as Esther suggests playing dart. These two are very pleasant contemporaries and we get along extremely well straightaway. Esther lived at Lake Constance in Germany a few years ago  and therefore she speaks German. So we talk a mishmash of German and English, while Esther is playing music in the background. All of a sudden, the sound of „Mamaaaaa, please don't cry because your boy must leave you ..." * is blasted out from Esther's playlist - and Esther? Esther sings loudly and vocally along, knowing every single word of that old German song from the sixties. Heintje celebrates his second youth. Here under the sun of Africa, on the beach of Diani in Kenya.

* See below link for the song by Heintje... ;-) 

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Kommentare: 1
  • #1

    Naddel (Samstag, 04 November 2017 07:57)

    Wie immer ein schöner Einblick in dein Leben far far away from Deutschland. Ich hoffe, du wirst bald entdeckt:) deine Geschichten sind wirklich toll. Ich fühle fast den Sand unter den Füßen, hab den Geruch von Benzin in der Nase und höre euch lachen. Liebe Grüße aus der Kälte!